Die Bodega Carballal.
Das sind 7 Geschwister, die nun in zweiter Generation beste Weine aus einer der bekanntesten Weinregionen Spaniens, den Rías Baixas, zaubern.
Und wie sollte es anders sein, natürlich geht es hier vor allem und in erster Linie um die Königin aller galicischen Rebsorten - um die Albariño.
Ja, Juan Carlos macht auch andere Weine, aber eben besonders viele Albariños. Und die kann er auch wirklich richtig gut.
Er setzt dabei auf ganz viel Nachhaltigkeit und so naturschonende Methoden wie nur irgendwie möglich. Seinem Prólogo fügt er zum Beispiel keinerlei Sulfite hinzu. Er setzt außerdem auf Artenvielfalt in seinem Weinberg. Gräser, kleine Blümchen, Käfer, Schmetterlinge und Co. sind keine Störengeister, sondern gehören in der Natur eben einfach dazu. Besonders ist auch, dass man in der ganzen Bodega nicht ein einziges Holzfass finden wird. Denn die Bodega Carballal baut ausschließlich im Stahltank aus.
Als ich Juan Carlos und seine Geschwister zum ersten Mal besucht habe, ist mir direkt aufgefallen, wie urgalicisch die Familie ist.
Zunächst verschlossen und ich dachte: "Ohje, wie sollen wir die nächsten vier Stunden zusammen verbringen?". Aber nach nur ein paar Minuten und ein paar netten Worten meinerseits, wurde es einfach nur richtig schön. Die gallegos brauchen eben einen kleinen Moment.
Wir haben alle ihre Weine probiert (man, waren die lecker) und es gab Häppchen und ganz viele Gespräche über Weinberge, Galicien und die Eltern von Juan Carlos, die "das mit den Weinen" irgendwann mal begonnen hatten. Zwischendurch kam noch ein Huhn vorbei, das beim Nachbarn ausgebüchst war, der inziwschen demenzkranke Vater steckte seinen Kopf zur Tür herein und wurde sofort von allen seinen Kindern liebevoll betüttelt und ich fuhr ein paar Stunden später mit ganz vielen Geschenken im Gepäck wieder nach Hause.
Und auf ein neues war ich dankbar, dass ich durch meine Arbeit all diese tollen Menschen kennenlernen und ihr Land und ihre Geschichte Stück für Stück mehr verstehen darf.