Die Rías Baixas – Paradies im Nordwesten Spaniens
Freitag, 14 Mai 2021
Galicien. Rías Baixas. Albariño.
Begriffe, die vielen Nicht-Spaniern erstmal wenig bis gar nichts sagen.
Denn ganz Galicien und eben auch die Rías Baixas symbolisieren ein ganz anderes Spanien, als das typische heiße und immer trockene Südspanien, in das so viele von uns schonmal im Sommerurlaub gereist sind.
Galicien liegt im Nordwesten Spaniens, an der Grenze zu Portugal und verfügt über fünf anerkannte Weinbauregionen. Die mit Abstand bekannteste von ihnen sind die Rías Baixas. Rías Baixas bedeutet so viel wie untere Fjorde, denn ganz Galicien hat fjordähnliche Einbuchtungen, in denen sich das Meer einen Weg in´s Landesinnere sucht. Im Norden die Rías Altas, also die „oberen Fjorde“ und im Süden eben die Rías Baixas.
Abgesehen vom Wein (zu dem wir gleich kommen), haben die Rías Baixas noch sehr viel mehr zu bieten. Wunderschöne lange Sandstrände, beste Gastronomie (vor allem ganz viel frischer Fisch und Meeresfrüchte), wunderschöne kleine Dörfer, traumhafte Inseln und wo das Auge hinschaut, grüne Landschaft.
Wer die Möglichkeit hat, sollte sich einen Besuch in den Rías Baixas definitiv nicht entgehen lassen. Da wäre zum Beispiel das wunderschöne Städtchen Pontevedra, das schon seit Jahren einen komplett autofreien Stadtkern hat und mit wunderschönen, kleinen Gassen besticht. Oder die Islas Cíes – eine kleine unbewohnte Inselgruppe. Hier sind Möwen und Pflanzen die unangefochtenen Könige, der Mensch wird allenfalls geduldet. Auch die Ría de Vigo ist einen Besuch wert. Mit wunderschönen Stränden, wie zum Beispiel dem FKK Strand Praia de Barra kann man hier einen wunderbaren Sommerurlaub verbringen. Weit weg von ganz viel Touri-Gedränge und Hektik.
Und wer dann vor Ort ist, der wird auch definitiv den einen oder anderen Albariño probieren (müssen).
Albariño und Rías Baixas – das gehört zusammen wie Mosel und Riesling. Oder wahrscheinlich noch ein bisschen mehr.
Fast alle Weißweine in den Rías Baixas bestehen aus Albariño, DER autochthonen Rebsorte der Region. Und sowieso sind die Rías Baixas ein ganz klares Weißweingebiet – nur ca. 5% der Weine sind Rotweine.
Aber warum so viel Albariño?
Das hat eine sehr einfache Erklärung. Die Rebsorte kommt einfach super mit dem vorherrschenden atlantischem Klima zurecht. Ganz viel Regen zwischen Herbst und Frühling (der jährliche Niederschlag ist teilweise höher als in manchen Regionen Deutschlands) und auch im Sommer ist das Klima im Vergleich zum Rest Spaniens sehr feucht.
Die Albariño hat sich an die Nässe angepasst und ist sehr resistent gegenüber typischen Pilzkrankheiten, die bei besonders fecuhtem Klima vermehrt auftreten.
Albariño schmeckt nach Atlantik und Atlantik schmeckt nach Albariño – ordentlich spritzig, eine sehr interessante Säure, fruchtig und immer frisch. Der perfekte Begleiter zu Meeresfrüchten und Fisch, die es in den Rías Baixas en masse gibt. Viele Winzer führen eine malolaktische Gärung ihrer Traubensäfte durch, damit die Säure der Albariño nicht zu sehr im Vordergrund steht.
Während in den Rías Baixas schon immer Wein angebaut und getrunken wurde, hat die Region in den letzten Jahrzehnten auch international sehr viel Anerkennung bekommen – in Form von vielen internationalen Preisen und Auszeichnungen.
Und so kommt es, dass der Weinmarkt seit einiger Zeit gespannt auf die Rías Baixas schaut, denn immer mehr Winzer bringen immer mehr interessante Albariños hervor. Der klassische frische und manchmal fast schon salzig schmeckende Albariño wird immer ein Aushängeschild der Region sein, aber es wird immer mehr experimentiert – mit Hefereifungen, Ausbau im Barrique oder Rotweinen aus den Rebsorten Mencía, Caíño tinto, Sousón oder Brancellao.
Auf den Geschmack gekommen? Hier geht es direkt zu unseren Weinen aus den Rías Baixas.
Schnappt euch ein Glas Albariño und holt euch ein bisschen Spanien nach Hause.
Bis dahin.
Un bico,
Lara